Die Sommer der Kindheit – Autobiografische Notizen

Die Sommer der Kindheit – das sind die großen, wilden Ereignisse der Tochter dieser Familie, die – wie später in den Recherchen herausgegraben und in hellen Farben beleuchtet – mit den Jahren begannen, in denen es nur Sommer gab, dann auf der Nordseeinsel und schließlich in der zerbombten Stadt weitergingen.

Als kleines Mädchen lebte das Missionarskind in den Tropen, kannte nur Sommerkleider und die Spiele im weitläufigen Gelände der Lagerbaracken am Fuße eines Forts in den Westghats bei Poona, dem Internierungslager für die Missionarsfamilien.

Durch Nachforschungen in den Briefen und Notizen der Eltern werden die näheren Umstände des Lebens in dem Missionsfeld in Indien und der Internierungen seit Beginn des 2. Weltkrieges aufgedeckt und – nach der zwangsweisen Repatriierung – das Groß-Werden der Kinder, mit den Widersprüchen eines Familienprojekts, das die Mutter managte, während der Vater schon wieder im kirchlichen Dienst die Welt bereiste.

Die Sommer der Kindheit – das sind die Jahre des Herauslösens, das Wagnis der ersten Reisen ohne Familie, nach England und nach Griechenland …

Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Elbtalaue und in der Ardèche in Südfrankreich.

Es geht um die Reflexionen der großen Lebensentscheidungen, die mit dem Erwachsenwerden zu leisten waren. Was da an Charakterstärke und Denkarbeit nötig war, um sich aus den Widerständen und Widersprüchen des Elternhauses herauszuarbeiten, wird in sinnlich schönen, spannenden Erzählungen hingeschrieben. Mit der Verheißung „then piräsi” in eine ferne Universitätsstadt, später allein in Hamburg, der Geliebte in der Landkommune, wie darankommen, wie das zu wagen. Proteste der Studenten, Unruhen wegen der weltpolitischen Lage, Straßenkämpfe. Selbstständig denken lernen und Widerstand riskieren.