Ardèche und Cevennen
Wilde Flussschluchten und weite Hochflächen gehören zu den Schönheiten des großen Berglands im Herzen von Südfrankreich – nicht weit vom Mittelmeer. Hier liegt das Zentralmassiv mit den wasserreichen Cevennen, die weiter nach Süd-Westen in die weltabgeschiedenen, fast wüstenhaften Causses übergehen.
Die Cevennen sind die Bergkämme und schroffen Täler, die in einem mächtigen Bogen am südöstlichen Rand des Granitmassivs hintereinander aufgestaffelt sind – von den Monts de l’Ardeche bis zum Aigoual-Massiv.
Zwischen diesem Bergland und dem Mittelmeer und der Rhône erstreckt sich ein weites Hügelland mit fruchtbaren Niederungen, Weinfeldern und der typischen mediterranen Vegetation der immergrünen Garrigue .
Die Flüsse haben ihre hochgelegenen Quellen im Granit des Zentralmassivs, höhlen im raschen Gefälle die Täler im Schiefergestein der Cevennenhänge aus und erreichen die Hügelketten und Kalksteinplateaus zwischen Bergland und Rhonetal, bzw. Mittelmeer. Das ist die bekannte Region der großartigen Canyons von Ardèche, Beaume, Chassezac, Cèze, Gardon und Hérault.
Kleine Landstädtchen an den Talausgängen sind quirlige Zentren von Tourismus und lokalem Gewerbe. Dort findet man Supermärkte, Tankstellen und Umgehungsstraßen, gemütliche Altstädte mit Platanenplätzen und Brunnen, Läden und Wochenmärkten: Burzet, Vals-les-Bains, Aubenas, Largentière, Joyeuse, Les Vans, Alès, Anduze, St-Hippolythe-du-Fort, Ganges, Gignac…
Die Regionen im Überblick
Ardèche
– Nördliche Cevennen
– Tanargue-Massiv und Seitentäler
– Kalksteinplateaus und Canyons zwischen Cevennen und Rhônetal
Lozère
– Lozère-Massiv
– Causse Méjean
Gard
– Gardontäler
– Aigoual-Massiv und Vorgebirge
– Causse Noir
Herault
– Kalkberge zwischen Herault und Buèges
– Causse de Larzac und Vis-Tal
Das Département Ardèche
Die nördlichen Cevennen mit dem charakteristischen Profil des Tanargue-Massivs und die Kalksteinplateaus zwischen Bergland und Rhônetal gehören zum Departement Ardèche.
Die Ardèche ist in den letzten 20 Jahren touristisch richtig bekannt geworden. Kanufahrer denken dabei natürlich an das berühmte Canyon zwischen Vallon-Pont-d’Arc und St-Martin-d’Ardèche. Kenner der Region aber lieben die Ardèche wegen der herrlich abwechslungsreichen Landschaft, einer angenehmen touristischen Infrastruktur, netten kleinen Städten und guter französischer Landküche – alles in allem ein bisschen das Pendant zur berühmten Provence am anderen Rhôneufer, nur etwas provinzieller, aber auch noch etwas preisgünstiger.
Das Département Ardèche besteht aus drei Landschaftszonen mit sehr unterschiedlichem Charakter:
die Montagne Ardèchoise am östlichen Rand des Zentralmassivs mit dem weiten gewellten Hochland, den Vulkankegeln und den berühmten Quellen der Loire.
Eine drastische Landschaftsveränderung beginnt mit den Cevennen, die am Steilabfall des Zentralmassivs nach Süd-Osten. liegen. Es herrscht mediterranes Klima. Wir finden Terrassenhänge mit Kastanienkulturen, Steineichenwälder, Ölbaumhaine und Weinfelder. Der Wechsel von Bergkämmen und Tälern ist das charakteristische Landschaftsprofil dieser Bergwelt, die im engeren Sinne als „die Cevennen“ bekannt sind – vom Col de l’Escrinet bis zum Aigoual-Massiv.
Die dritte Landchaftszone liegt zwischen Cevennen und Rhônetal: wir finden fruchtbare Niederungen, Obstplantagen und Weinfelder, mediterranes Hügelland mit Lavendel- und Sonnenblumenfeldern und die Kalksteinplateaus mit den Schluchtlandschaften der Ardeche, der Beaume und des Chassezac .
Im nördlichen Bereich der Cevennen sind die wilden Täler der Volane, Besorgues, Fontolière und Bourges und der oberen Ardèche ein wunderschönes Wandergebiet zwischen schroffen Gebirgsszenerien, engen Tälern und alten Vulkanbergen auf weiten Bergwiesen.
Klassische Wanderregion der nördlichen Cevennen ist das Tanargue-Massivs mit den Tälern Lignon, Beaume und Drobie. Ferner das Plateau von Montselgues und die Serre de Barre zwischen dem Bergnest Villefort und dem Talort Les Vans. Idyllische Dörfer und einsame Weiler liegen hier tief in den Cevennen an den Talhängen von Beaume, Drobie, Borne, Chassezac und Ganière.
Seit 2001 ist die Gebirgsregion der Ardèche zum regioenalen Naturpark erklärt worden: Der „Parc naturel regional des MONTS D’ARDÈCHE“ umfasst das Bergland von der Montagne Ardèchoise mit den Loire-Quellen am Gerbier de Jonc, dem Mont Mézanc über das Tanargue-Massiv bis zum Borne-Tal und der Serre de Barre im Süden des Deéartements. Etwa 132 Bergdörfer und Communen erhalten die finanziellen Mittel, um ein ausgedehntes Netz von Wanderwegen – insgesamt 4000 km lang – instand zu setzen, zu markieren und zu pflegen.
Mehr dazu in unserem Reiseführer.